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KULTURPFLANZENVIELFALT
Wir sind uns einig: Kulturpflanzenvielfalt ist wichtig und fördernswert. Hier wird erklärt, wieso das so ist.

MARGINALISIERTE KULTURPFLANZEN
Seit die Menschheit sesshaft lebt, und vermutlich schon davor, selektionieren wir Pflanzen nach unseren Bedürfnissen, was zu einer unglaublichen Vielfalt an verschiedensten Kulturpflanzen führte. Die Modernisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft favorisiert vor allem ertragreiche Sorten, welche sich gut in Monokulturen anbauen, ernten und verarbeiten lassen. Dies führt dazu, dass sich unsere Grundnahrungsmittel auf ein paar wenige Arten, wie Weizen, Kartoffeln, Reis, Bohnen, etc. beschränken und dass innerhalb dieser Arten nur eine winzige Auswahl von Sorten angebaut werden. Die dadurch reduzierte Vielfalt bedeutet einen Verlust an standortspezifischen Kulturpflanzen, sowie eine immer einseitigere Ernährung, für die der menschliche Körper nicht angepasst ist.
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MERJÄHRIGE KULTURPFLANZEN
Durch ganzjährige Bedeckung des Bodens verringern mehrjährige Pflanzen dessen Erosion und die Auswaschung der Nährstoffe. Das tief reichende Wurzelwerk lockert den Boden auf, was zu einer besseren Durchlüftung und somit zu einer besseren Bodenqualität führt. Dieses dichte Wurzelwerk ermöglicht auch eine effizientere Wassernutzung, wodurch weniger menschliche Zuwendung nötig ist. Im Vergleich zu einjährigen Pflanzen müssen sie weniger Biomasse aufbauen, brauchen dementsprechend weniger Dünger und belasten die umliegenden Ökosysteme nicht unnötig. Sie haben eine längere Vegetationszeit und können so die Produktivität steigern.
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CROP WILD RELATIVES
Als crop wild relatives werden Wildformen unserer heutigen Kulturpflanzen bezeichnet. Sie sind meist anpassungsfähiger und resistenter als unsere Kulturpflanzen, was sie zu einer Art Genbank für Resistenz- und andere Verbesserungszüchtungen vorhandener Kulturpflanzen macht. Die Zerstörung ihres natürlichen Habitats kann auch hier wieder zum Verlust der Vielfalt führen, weswegen es wichtig ist, sich schon im Vorfeld mit diesen Wildformen zu beschäftigen, um eine genetische Verarmung vorzubeugen.
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Auf dem Foto ist eine Pflanze der Sorte Solanum acaule zu sehen, welche in den Anden Perus wächst. Sie ist sehr kleinwüchsig und bildet winzige Kartoffeln aus, dafür ist sie aber resistent gegen Krautfäule und eignet sich dank der grossen Beeren auch zur Züchtung.